Rotwein – die wohl zweitschönste Nebensache der Welt

Ein gemütlicher Abend mit Freunden, ein schönes Essen zu zweit oder die langersehnte Geburtstagsfeier: Rotwein trinken wir nicht einfach so. Wir zelebrieren ihn schon seit Jahrtausenden. Merlot, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir sind nur einige der unzähligen Traubensorten, die heute existieren – mehrere hundert verschiedene sind es weltweit. Die unendliche Vielfalt an Rotweinen fasziniert, denn jeder Tropfen repräsentiert die Rebsorte, unterschiedliche Anbaubedingungen und die Kreativität des jeweiligen Winzers.

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Über Rotwein kann man stundenlang philosophieren: Wie wirkt die Farbe? Welche Noten enthält der Duft? Und wonach schmeckt der Tropfen überhaupt? Seit Jahrtausenden fasziniert Rotwein Menschen rund um den Globus. In der Nähe von Damaskus wurde eine über achttausend Jahre alte Pressanlage gefunden, die als ältester Hinweis für die Weinherstellung gilt. Während der Antike erlebte der Rotwein einen steilen Aufstieg und wurde später bekannt als Heilmittel und wichtiges Getränk sämtlicher Bevölkerungsschichten.

Die Produktion des Rotweins hat sich mit der Zeit stark weiterentwickelt und modernisiert. Heute durchlaufen die Weine einen vielschichtigen Herstellungsprozess, der eine konstant hohe Qualität sicherstellt. Nach der Ernte der reifen, blauen Weintrauben werden die Stiele entfernt. Um die Farbstoffe aus den Schalen zu lösen, werden die Trauben zerquetscht. Der Kellermeister lässt diesen Brei aus Fruchtfleisch, Schalen, Kernen und Saft, auch «Maische» genannt, für mehrere Tage gären. Je länger, desto mehr Farb- und Gerbstoffe lösen sich. Anschliessend wird der junge Wein abgepresst und wahlweise ins Holzfass (Barrique) oder einen Stahltank zum Reifen abgefüllt.


Mehr als 2'000 verschiedene Rebsorten

Rotweine bestehen wahlweise aus einer einzigen Rebsorte oder werden aus verschiedenen Sorten kombiniert. Der Verschnitt unterschiedlicher Rebsorten wird als Cuvée bezeichnet. Weltweit existieren weit über 2'000 verschiedene Rebsorten, besonders bekannt sind beispielsweise Merlot, Cabernet Sauvignon oder Pinot Noir.

Einzelne Rotweine zeichnen sich ausserdem durch eine hohe Lagerfähigkeit aus. Hochkarätige Tropfen, beispielsweise aus Cabernet-Sauvignon-, Syrah-, Nebbiolo- oder Sangiovese-Trauben, entwickeln sich während der Flaschenlagerung ausgezeichnet. Während der Lagerung verändert der Wein seine Farbe und seinen Geschmack und entwickelt eine besondere geschmackliche Komplexität. Es kann sich also durchaus lohnen, einen Rotwein noch eine Weile in den heimischen Keller zu legen – Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.

Schon gewusst?

Sie möchten die Traubenlese und die Produktion des Weines einmal hautnah miterleben? Viele Winzer freuen sich im Herbst über helfende Hände bei der Ernte der reifen Weintrauben. Die Mitarbeit auf einem Weingut bietet Gelegenheit, lokale Betriebe zu unterstützen und spannende Einblicke in die Herstellung zu erhalten. Und natürlich wird die harte Arbeit am Abend mit einem Glas Wein belohnt.

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